bähr ingenieure

Weihnachtsfeier 2021

The Hand Project 10.05.2022

Kann man eine Weihnachtsfeier damit verbinden, die Zusammenarbeit im Unternehmen zu fördern und gleichzeitig anderen Menschen zu helfen – ganz im Sinne des Weihnachtsfestes?

Das „The Hand Project“ ist eine Initiative, die Menschen mit nur einer oder gar keiner Hand ein wenig mehr Selbständigkeit gibt. Im Rahmen von Events werden einfache Prothesen montiert, die ohne Hilfsenergie auch in schlecht entwickelten Ländern nutzbar sind.

Bei unserer Feier montierten wir in Dreiergruppen unter den wachsamen Augen des Initiators, Mathias Tauchnitz, drei künstliche Hände. Scheinbar nicht viel, aber die damit verbundene finanzielle Unterstützung ermöglicht dem Projekt „Helping Hands“, in Behinderten-Werkstätten größere Stückzahlen zu fertigen. Und wir hoffen natürlich, auf diese Weise ein wenig mehr Lebensfreude in drei Gesichter zu zaubern. Wenn alles klappt, erhalten wir in einigen Wochen Bilder dieser Menschen.

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Zunächst erläuterte uns Mathias mit berührenden Bildern den Hintergrund:


Das Projekt gibt es seit 10 Jahren. In Deutschland wurde es vor drei Jahren begonnen.
Warum haben Menschen keine zwei Hände?
– Opfer von Landminen (geschätzte 100 Millionen liegen noch in ca. 70 Ländern, 30.000 bis 50.000 Opfer jährlich).
– Gewalt – Wo das tägliche Brot nicht selbstverständlich ist, dient die Machete nicht nur zum Bananen-Pflücken.
– Unfälle (häufig Arbeitsunfälle), z.B. aufgrund mangelhafter Stromleitungen.
– Verkehrsunfälle – nicht überall regeln Ampeln und überwacht der TÜV.
– Infektionen – Deutsche Hygiene-Verhältnisse sind in vielen Ländern reine Utopie.
– Geburtsfehler
– uva.

Gut zu wissen: Afrikanische Beutelratten sind 100x effektiver beim Auffinden von Landminen als Menschen mit Detektoren. Wenn man im „falschen Land“ (mit Landminen) unterwegs ist, sollte man daher seinen Begleiter mit Bedacht wählen 😉

  Quelle: AFP/YASUYOSHI CHIBA

Bild: Afrikanische Beutelratten sind ausgesprochen intelligent und lassen sich für die Minensuche ausbilden.

Abschließend erfuhren wir, wie so eine künstliche Hand funktioniert und welche Voraussetzungen ein potentieller Profiteur mitbringen muss.

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Dann wurden drei Gruppen gebildet. Damit der Spaß nicht zu kurz kam, wurde die Haupthand (i.d.R. die rechte) in einem Beutel verstaut und damit außer Betrieb genommen. Nun wurde jeder Knoten und jede Schraubverbindung zur Herausforderung.
– Welche Gruppe arbeitet am besten zusammen?
– Können Ingenieure nur mit dem Kopf arbeiten oder auch mit den drei linken Händen?

Wer glaubte, der Schwierigkeitsgrad bewege sich im Bereich von einem Überraschungs-Ei, wurde eines Besseren belehrt.

Aber mit vereinten Kräften, einer verständlichen Anleitung und einigen Tipps von Mathias entstanden schließlich drei vielversprechende Prothesen.

Am Ende wurde noch getestet, bevor die künstlichen Hände in einer Tasche verschwanden.

  Video-Check

Die Prothesen hatten wir vorher für den späteren Nutzer bzw. die Nutzerin beschriftet.
-> Die Sprache des Ingenieurs ist die Zeichnung 😉
Und ein Gruß auf Englisch durfte auch nicht fehlen.

Vorne rechts im Bild finden wir Jan, der ungeachtet seiner Elternzeit vorbeikam und seiner Tochter auch gleich die Büros zeigte, falls sie uns demnächst unterstützen möchte 😉

Als krönenden Abschluss ging es dann noch zum gemeinsamen Mittagessen – zu unserem Lieblings-Restaurant „Babadu“ gleich gegenüber. Das Essen war wie immer lecker und dank des tollen Wetters konnten wir es draußen genießen.
Ein wichtiges Gesprächsthema war natürlich der Perspektivwechsel (plötzlich einhändig), der uns eindringlich zeigte, wie wertvoll zwei funktionierende Hände sind.

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